Frage

Was ist das Urteil davon, für Nicht-Muslime um Heilung und Genesung zu beten? 

Antwort:

Einige Muslime haben ein falsches Verständnis. Dieses besagt, dass der tugendhafte islamische Umgang nur unter Muslimen gilt. Das widerspricht jedoch dem korrekten islamischen Verständnis. Das tugendhafte islamische Verhalten ist gegenüber allen Menschen anzuwenden. So sagte der Prophet, Allahs Segen und Frieden seien auf ihm: „Und verkehre mit den Menschen in schöner Weise.“ Überliefert von at-Tirmiḏī. Der humane Umgang durch Bittgebet für Nicht-Muslime, Barmherzigkeit und Unterstützung auf allen erdenklichen Wegen ist eine zulässige, anzustrebende Handlung. Dies wird von Allah gar belohnt, so Allah will. Beim Bittgebet handelt es sich um einen Akt der Güte, welche uns im Buch Allahs und der Sunna Seines Gesandten explizit aufgetragen wurde. Innerhalb der Gelehrten existiert Konsens über die Zulässigkeit des Bittgebets für die Gesundheit und Genesung von Nicht-Muslimen. Von Anas ibn Mālik, möge Allah mit ihm zufrieden sein, ist überliefert, dass der Prophet, Allahs Segen und Frieden seien auf ihm, sagte: „Niemand von euch ist gläubig, bis er seinem Bruder das wünscht, was er sich selbst wünscht.“ Überliefert von al-Buḫārī und Muslim. Gemeint ist hier die universale Geschwisterlichkeit, welche den Muslim und Nicht-Muslim umfasst. So wie der Muslim also Gesundheit und Heilung für sich wünscht, wünscht er sich diese für seinen nicht-muslimischen Bruder und seine nicht-muslimische Schwester. Im Buch „Dalīl al-Fāliḥīn li-ṭuruq riyāḍ aṣ-Ṣāliḥīn“ heißt es: „Ibn al-ʿImād sagte: Es ist besser, diesen Ausdruck als universelle Brüderlichkeit zu verstehen, sodass er ebenso den Ungläubigen umfasst: So wünscht er seinem ungläubigen Bruder, was er sich selbst wünscht.“

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